Neuer Motor für das Vorausfahrzeug

hp_IMG_7118_01.jpg
Die harten Anforderungen von 20 Jahren im Einsatzdienst sind am Vorausfahrzeug nicht spurlos vorübergegangen. Da es vorrangig bei Verkehrsunfällen zur Befreiung eingeklemmter Personen und zur Absicherung von Einsatzstellen eingesetzt wird, fährt es meist als erstes Fahrzeug aus und hat die Aufgabe rasch den Einsatzort zu erreichen.
Ist das Vorausfahrzeug in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses, wird der Motorblock über das Kühlwasser mittels eingebauten elektr. Heizstab stets vorgewärmt, damit der Motor rasch seine Betriebstemperatur erreichen kann, denn bei der Fahrt zum Einsatzort wird meist die gesamte Motorleistung benötigt um die 3.500 kg Gesamtmasse des Fahrzeuges akkurat zu bewegen.
Nach einer Fahrtstrecke von oft weniger als 10 km ist man am Einsatzort angekommen, wo der Fahrzeugmotor – mit erhöhter Drehzahl – benötigt wird um Strom für diverse Geräte wie den Hydr. Rettungssatz oder den Lichtmast meist während der gesamten Einsatzzeit zu betreiben. Ohne die kühlende Wirkung des Fahrtwindes ist die thermische Belastung für den Motor dann sehr groß.
Bei einer der regelmäßigen Fahrzeugkontrollen wurde durch Fahrmeister Jürgen Sauter und seinem Gehilfen Roman Pauser festgestellt, dass der Motor Lagerschäden, defekte Kolbenringe und extreme Verschleißerscheinungen aufwies, wodurch ein Austausch des Aggregates erforderlich wurde. Da die aktuelle Ausrüstungsverordnung für Niederösterreichische Feuerwehren eine Anhebung der Mindestnutzungsdauer für Einsatzfahrzeugen von 20 auf 25 Jahre vorsieht - wesentlich länger als private Kraftfahrzeuge genutzt werden – musste eine finanziell vertretbare Lösung zur Instandsetzung gefunden werden.

Bei einem Spezialbetrieb für amerikanische Motoren in Deutschland wurde daher ein revidierter Short Block Motor einschließlich montierten Kurbeltrieb und Steuerkettensatz, Ölpumpe, Motordichtungssatz und Hydrostößel bestellt, welcher auf einem Prüfstand getestet und mit 12 Monaten Garantie ohne Kilometerbegrenzung ausgeliefert wurde. Nach der Ankunft aller erforderlichen Teile konnte das verlängerte Wochenende zu „Christi Himmelfahrt„ genutzt werden den Motortausch in der Werkstatt des Feuerwehrhauses durchzuführen. Die gesamten Arbeiten wurden in ehrenamtlicher Leistung durch das Fahrmeisterteam und Helfern unter der Federführung des gelernten KFZ-Mechanikers Roman Pauser in zwei arbeitsreichen Tagen erledigt.

Mit dem Tausch des Motors wurde aber auch u.a. eine größere Ölwanne zur Aufnahme von mehr Motoröl für mehr Schmierleistung, ein zusätzlicher thermostatgesteuerter Elektrolüfter für die Kühlung im Standbetrieb sowie eine stärkere Wasserpumpe mit erhöhter Förderleistung eingebaut, sodass die Standfestigkeit des Motors verbessert wurde. Aktuell wird der neue Motor eingefahren und feinjustiert, damit das Fahrzeug bald wieder für den Einsatzbetrieb zur Verfügung steht.

Galerie

Pressebilder