Fahrzeugbeschreibung
Dieses Wechselladefahrzeug wurde im Herbst 2010 in Dienst gestellt und übernimmt großteils die Aufgaben des schweren Rüstfahrzeuges welches nach 23 Jahren im Feuerwehrdienst ausgeschieden wurde. Weiters findet es mit anderen Wechselladeaufbauten für logistische Aufgaben Verwendung.
Fahrzeugdetails
Das Wechselladefahrzeug (WLFA-K) wurde auf ein dreiachsiges Scania-Allradfahrgestell G 440 mit einer gelenkten und liftbaren Nachlaufachse aufgebaut, wodurch es über eine ausgezeichnete Agilität verfügt. Das Schwerfahrzeug erfüllt ohne Treibstoffadditive die Abgasnorm Euro 5. Ein automatisiertes Schaltgetriebe (Scania Opticruise) mit Kupplungspedal erleichtert die Fahrbarkeit des Einsatzfahrzeuges, das sich ohnehin durch seine einfache Bedienbarkeit auszeichnet und eine Rückfahrkamera im Heck des Fahrzeuges unterstützt den Lenker beim Auf- und Abnehmen der Wechselladeaufbauten. Dank Vollluftfederung an den Hinterachsen ist für den Fahrer immer die aktuelle Achslast erkennbar. Die Fahrerkabine bietet bis zu drei Personen großzügig Platz.
Das Multilift-Hakengerät in der Ausführung "Schub-Knick" ist geeignet für die Aufnahme von Wechselladeaufbauten (WLA) mit einer Länge von 3.400 bis 6.500 mm und hat eine maximale Hub- und Kippkapazität von 17.000 kg. Die Sicherung der geladenen Wechselaufbauten erfolgte durch hydraulische Außenverriegelungen. Mit der hydraulischen 4-fach Abstützung verfügt der Hiab-Ladekran über eine vollhydraulische Reichweite von 13,9 Metern und ist u.a. mit einer Kranseilwinde ausgestattet.
Eine eingebaute Bergeseilwinde der Marke Rotzler, TR080/6, komplettiert den feuerwehrtechnischen Aufbau. Das Fahrzeug entspricht der Baurichtlinie für Wechselladefahrzeuge des NÖ Landesfeuerwehrverbandes, wodurch eine Kompatibilität zu anderen Feuerwehren gewährleistet ist.
In der Fahrerkabine ist neben einem digitalen Fahrzeugfunkgerät auch die Steuerung für die Bergeseilwinde und ein LCD-Farbbildschirm des Rückfahrkamerasystems eingebaut. Letzteres unterstützt den Fahrzeuglenker sowohl beim Auf- und Absatteln von Wechselladeaufbauten als auch beim Rückwärtsfahren und ist damit ein großer Sicherheitsfaktor.
Die Kranfernbedienung samt Zubehör ist in einem von innen und außen zugänglichen Staufach untergebracht.
In den beiden Geräteräumen auf der linken Fahrzeugseite befinden sich Material zur Absicherung von Einsatzstellen wie Verkehrsleitkegel, Blitzwarnleuchten und Absperrbänder. Zusätzlich finden zB. Handscheinwerfer, Ölbindemittel, Streusalz, Schneeketten, Starthilfekabel und Umlenkrollen für den Betrieb der Kranseilwinde hier ihren Platz. Ein Handfeuerlöscher für einen Brandschutz bei Bergearbeiten ist ebenfalls vorhanden.
Im Geräteraum auf der rechten Fahrzeugseite befinden sich mehrere Rundschlingen (paarweise in verschiedenen Längen und Traglasten) und ein- und zweisträngige Kettengehänge. Weiters sind in diesem Geräteraum Schäkel, Werkzeugtrage, Arbeitsleinen, Schanzwerkzeug (Schaufel, Besen, usw) und die Umlenkrolle für die Bergeseilwinde untergebracht.
Für den Ladekran des Wechselladefahrzeuges stehen als Anbaugeräte ein Endlosrotator, eine Palettengabel, ein Kombigreifer, eine Holzzange sowie ein Arbeitskorb zur Verfügung.
Fahrzeugverwendung
Mit dem Wechsellladeaufbau-Abschlepp ist das Wechselladefahrzeug bestens für die Bergung von Fahrzeugen nach Verkehrsunfällen ausgerüstet.
Mit dem Ladekran kann das hydraulische Ladekreuz mit einer Tragkraft von 3.500 kg aufgenommen werden, wodurch eine rasche und schonende Bergung von Unfallfahrzeugen sichergestellt wird.
Die Kranseilwinde ermöglicht es über eine Umlenkrolle an der Spitze des Kranauslegers den Lasthaken zu nicht mit dem Kranarm direkt erreichbare Bereiche herabzulassen, um Personen oder Laste zu bergen.
Die Bergeseilwinde des Wechselladefahrzeuges wird meist eingesetzt um Kraftfahrzeuge, welche sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien können wieder auf festen Untergrund zu ziehen.
Trotz der enormen Zugkraft der Winde kann durch eine feinfühlige Steuerung und moderate Geschwindigkeit diese auch für Zugarbeiten eingesetzt werden, bei denen nur ein Bruchteil der Zugkraft erforderlich ist.